//epic, das geld und ein wenig id
.epic games hießen früher epic megagames und sind verantwortlich für pc-spiele perlen wie die unreal serie, duke nukem und gears of war. nachdem sie über jahre in der versenkung verschollen waren, sind sie wieder aufgetaucht und machen regelmäßig von sich reden, was prinzipiell eine klasse sache ist, wenn man bedenkt dass da eine absolute kult spieleschmiede wieder zum leben erwacht ist.
.ich habe nur ein kleines problem mit dem, WAS ich da von epic höre. denn es geht nichtmehr um die spiele an sich, auch nicht um die spieler oder um die technik. es geht ausschließlich ums geld. wie können wir mit unseren spielen mehr geld verdienen, wie verhindern wir dass spieler unsere spiele günstiger spielen.
.mich als überzeugten spieler stört das gewaltig. es ist nicht so, dass die spiele in letzter zeit deutlich an qualität gewonnen hätten. es ist auch nicht so, dass man länger daran spielt. im gegenteil, abgesehen von der grafik sind fast alle groß angepriesenen spiele (welche auch in sämtlichen zeitschriften supertoll bewertet wurden) der letzten jahre nicht mehr als mittelklasse.
.beispiele? gerne.
.bioshock. angeblich DER system shock nachfolger, mit absoluter spielerischer freiheit und tiefgehender story und charakterentwicklung. die story war keine story in dem sinne, als dass es eine entwicklung gegeben hätte, von anfang bis ende des spieles befand man sich in derselben situation, welche am ende aufgelöst wurde. die handlung bestand aus einem besser verpackten "suche schlüssel x, benutze ihn an tür y". gegner? ich bitte euch, duke nukem 1 hatte mehr unterschiedliche gegner! ganze 3 gegnertypen (versplicte menschen, big-daddy und "magier") sind heutzutage lächerlich, zumal das setting wesentlich mehr zugelassen hätte. die spielerische freiheit gab es schlicht und ergreifend nicht, die einzige entscheidung die man treffen konnte bestand daraus, die little sisters zu retten oder eben nicht, einen unterschied in der story gab es dadurch auch nicht. und ein waffen-upgradesystem "charakterentwicklung" zu nennen ist meiner meinung nach schon fast dreist.
.gears of war. sicher, das hat sich super verkauft. und das hat auch spaß gemacht. nur, wegen des spielerischen tiefgangs wird man es wohl kaum in erinnerung behalten. einzig und allein der stil haben das spiel zum erfolg gebracht. sich hinter deckung kauern zu können ist nicht neu, und ein ganzes spiel allein um dieses feature zu bauen auch nicht besonders kreativ. hätte gow nicht diesen brachialen stil von vorne bis hinten so extrem durchgezogen, wäre auch gow gescheitert. 5 waffen, von denen sich 3 effektiv gleich benutzen lassen, und gerademal genausoviele gegnertypen, ein einziger grafikstil, der zwar wirklich gelungen, brachial und stimmig ist, allerdings auch von anfang bis ende komplett gleich bleibt, obwohl einen die story an viele unterschiedliche orte führt.
.unreal tournament 3. gut, ich machs kurz: unterschiede zum vorgänger? keine. oh, halt, doch. wesentlich weniger möglichkeiten das spiel an seine persönlichen bedürfnisse anzupassen (nur ein sprecher, keine interface-optionen, keine waffen-prioritätsliste, kaum models die sich stilistisch nicht wirklich unterscheiden), dafür westenlich mehr blink und glitzer in der grafik und ein wesentlich unpräziseres maus-handling, damit man als pc-spieler auch ja permanent merkt dass man nur spieler 2ter wahl ist.
.brothers in arms 2. positiv: erstes spiel in dem die unreal3 engine nicht nur am glänzen ist, sondern mal realistisch aussieht. negativ: spielerisch keinerlei änderungen zum vorgänger und das spiel-zwischensequenz-verhältnis ist extrem schlecht. als geübter zocker verbringe ich über ein drittel der zeit mit zwischensequenzen, das unterbricht den spielfluss und stört auf dauer. abgesehen davon: zuwenig gegner und situationen die sich nicht verändern. es passiert einfach nie, dass sich während einem gefecht die lage ändert weil plötzlich irgendwo ein panzer auftaucht oder in der eigenen flange feindliche truppen auftauchen. nichts. dafür regelmäßig szenen in denen man alleine unterwegs ist, was eigentlich genau nicht der sinn des bia-gameplays ist.
.genug über die spiele gemeckert, ich meine, das sind im grunde gute spiele, nur alle haben sie verschenktes potential. und dann als publisher hinzugehen und zu verlangen, dass die spieler mehr zahlen, oder dass die pc-spieler, die die eigene firma erst zu dem gemacht haben was sie ist, in den arsch zu treten und zu sagen "wir entwickeln hauptsächlich nur noch für konsolen"... das ist ein schlag ins gesicht. dazu kommen dann noch nachrichten wie die, dass epic darüber nachdenkt, essentielle spiel-inhalte kostenpflichtig zu machen (ja, ZUSÄTZLICH), z.B. bosskämpfe (ja, die idee ist wirklich dass man, wenn man das spiel nicht gekauft sondern nur geliehen hatt, geld für endkämpfe oder ähnliches zahlen muss), dann kann man das nur für einen schlechten scherz halten.
.gerade habe ich angefangen zu denken dass ea so langsam wieder in die gänge kommen und anfangen qualitative spiele auf den markt zu werfen (jetzt mal securom hin oder her), da fängt epic an durchzudrehen. und die sind ja nicht die einzigen die mit dollarzeichen in den augen rumrennen, wenn man mal genau hinhört sieht es bei id in nächster zeit wohl nicht anders aus... ging es in interviews früher um spiele, geht es da heutzutage auch ausschließlich darum, wie viele spieler quakelive haben muss um finanziell erfolgreich zu werden und ob es sich noch lohnt für den pc zu entwickeln, wo doch alles nur noch raubkopiert wird.
.und zum schluss noch meine ganz persönliche meinung als überzeugter pc-zocker zu dem thema: wenn die firmen sich mehr darauf konzentrieren würden, bessere spiele zu machen, und weniger gelegenheiten zu verschenken, wäre das interesse ein spiel zu kaufen deutlich höher. und wenn man es dann noch schaffen würde einzusehen, dass bisher kein einziger kopierschutz irgendwo auch nur annähernd erfolg gezeigt hat, sondern es sogar geschafft hat legale käufer zu stören und am spielen zu hindern, dann könnte man vielleicht auch zu dem schluss kommen dass man sich das geld für den kopierschutz lieber spart, dafür die spiele billiger macht und, boooyaaa, die verkäufe würden steigen.
.mittlerweile allerdings sieht es so aus, als sehen die studios uns spieler als feind, nicht als freund.
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