20 Oktober 2006

//call of juarez

.shooter gibt es ja wie sand am strand. dabei variiert das genre mittlerweile schon seit einiger zeit erfolgreich zwischen dem 2ten weltkrieg und sci-fi alienschnetzeln. da kommt es gerade recht, dass mit call of juarez ein (zumindest am pc) recht unverbrauchtes szenario eröffnet wurde: der wilde westen.

.und dieser mit allen details für die wir hollywood so lieben: die lady die einen im saloon verführt (stilecht mit 2schuss derringer pistole zu selberklauen), der revolverheld der erst schießt und dann fragt, banditen, zugüberfällen, verfolgungsjagden zu pferd, canyons, indianern, den ersten fest montierten gatling-gewehren, pfeil und bogen, der stilechten rinderpeitsche, duellen, jeder menge staub und einem alten schatz.



.über die grafik braucht man nicht viele worte zu verlieren: vom feinsten. spiegelungen, reflexionen, ständig aufgewirbelter staub, pulverqualm aus pistolen und gewehren, tiefenunschärfe (und zwar abhängig davon, wie weit das anvisierte objekt entfernt ist), physik (versteht sich mittlerweile von selbst) und allem was im moment so dazugehört. dabei wirkt nichts unecht, kein effekt wird zu übertrieben eingesetzt (vergleich dazu doom3 oder quake 4, wo alles durch den übertriebenen shadereinsatz sehr nach plastik aussieht), alles wirkt realistisch und optisch echt.

.auch der sound ist grundsolide, jede waffe hat ihr eigenes schussgeräusch, die feinde rufen sich kommentare zu, nachts wird geflüstert oder gedämpft gesprochen, es gibt jede menge stimmungsvolle umgebungsgeräusche. auch sind die deutschen syncronstimmen sehr passend und stimmig, was gerade bei spielen in einem recht speziellen setting nicht oft der fall ist.

.kommen wir nun zum wichtigstenn: dem gameplay. hierfür die story im kurzen vorweg: billy's eltern werden ermordet, der reverend (wohl ein ehemaliger pistolero auf dem kriegsfuß mit dem gesetz) verdächtigt billy und amcht sich auf die verfolgung. die story wird abwechselnd aus der sicht von billy und dem reverend gespielt, wobei die reverend-teile am ehesten einem klassischen shooter entsprechen: bis zu 2 revolver syncron und einem gewehr kann man mit sich tragen, ein paar stangen dynamit und ein eiserner brustpanzer (klingt dumm, ist aber ziemlich cool umgesetzt worden) machen das leben leichter zusätzlich kann man beim pistolenziehen eine buillettime einschalten. man hat dann 2 fadenkreuze, welche sich der mitte nähern und man kann so schon einiges an gegnern aufräumen. dadurch dass sich die fadenkreuze der mitte nähern, wird das zielen auch nicht ZU einfach. durch das rezitieren von zitaten aus der immer mitgeführten bibel kann man zusätzlich noch gegner verwirren. ist man als billy unterwegs sollte man sich eher aufs schleichen verlegen, billy hält weniger aus, hat keine bullet-time, kann aber wesentlich besser klettern. hier hilft auch noch die bullenpeitsche, mit der man sich indianajones-mäßig an ästen über abgründe schwingen kann.



.außer den unterschieden bei den beiden charakteren gibt es auch sonst einiges an coolen gameplay-featueres: so gibt es zum beispiel immer wieder öllampen zu finden, welche man in richtung gegner werfen kann. das dadurch verteilte öl kann man durch einen gezielten schuss entzünden. brennt einmal viel zu viel um einen herum, kann man sich immernoch einen eimer suchen, ihn mit wasser füllen und feuerwehr spielen. herrenlos herumstehenden pferden kann man einen klaps verpassen, wodurch diese aufgeregt herummrennen und die aufmerksamkeit auf sich lenken. sind die pferde gesattelt, kann man sich sogar auf sie schwingen und durch die gegend reiten. stilecht kann natürlich auch vom pferd geschossen werden. diese elemente sind nicht nur leckere schmankerl, sondern werden auch fließend in die missionen eingebunden und wirken keinsefalls als überflüssiges beiwerk.

.sind die missionen anfangs noch sehr linear bekommt man später als billy immer mehr bewegungsfreiheit auf den karten. die ziele sind zwar direkt vorgegeben, jedoch ist der weg dorthin nicht mehr beschränkt und es stellt sich ein für einen shooter ungewöhnliches gefühl der freiheit ein. auch die storry an sich braucht sich hinter keinem westernfilm zu verstecken, es gibt immer wieder wendungen und überaschungen, wobei auch alle klassischen westernelemente (wie z.B. duelle, zugüberfälle oder eben verfolgungsjagden zu pferd mit ordentlich geknalle drumherum) zu einem sauberen ganzen eingebunden wurden. richtig spannend ist auch die aufteilung des spieles auf beide charaktere, welche man im wechsel spielt, so erlebt man als billy eben noch eine atemberaubende flucht vor dem reverend, nur um in der nächsten mission eben jene flucht aus der sicht des reverend zu spielen. erstaunlicherweise ist dies niemals langweilig, da sich beide charaktere so unterschiedlich spielen (und auf ihrer reise auch mit unterschiedlichen problemen zu kämpfen haben).




.insgesamt kann ich der wertung der größeren spielezeitschriften, welche CoJ als ein mittelmäßiges spiel mit storrylücken (z.B. wunderte sich ein magazin darüber, warum man als reverend in der ersten mission gegen die einwohner des eigenen dorfes kämpfen muss, hört man sich jedoch die dialoge in den zwischensequenzen an, wird dort alles logisch erklärt). die grafik ist grundsolide, das gameplay einfach cool und die story genial. aus meiner sicht ist CoJ momentan einer der besten singleplayer-shooter, nicht nur aufgrund des unverbrauchten settings, sondern vor allem auch wegen der perfekten umsetzung.

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