22 November 2006

//killerspiele

.im grundegenommen geht mir die ganze diskussion ja dick auf die eier, aber heut abend um 20:15 kommt aufm wdr ne sendung drüber, und man sollt doch mails hinschicken...
also hab ich mir mal gedacht, als überzeugter gamer der nicht unbedingt ersten aber schon 2ten stunde machste mals maul auf... und hier isse, meine mail ann wdr:

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yoah, hoi.
eigentlich wollte ich mich zu dem thema nicht mehr äußern, aber nach einigem hin und her bin ich zu dem schluss gekommen, dass das genau die falsche einstellung ist.
ich bin 21 jahre alt, männlich, renn eigentlich nur in schwarz rum, stehe auf goth musik von deathrock über batcave zu industrial und noize, habe abitur und mache gerade eine ausbildung zum fachinformatiker.
ich hatte das erstemal kontakt zu pc-spielen als ich 5 war und mein vater sich einen c64 zugelegt hat. damals war pacman das nonplusultra.
seitdem habe ich mehr oder weniger kontakt zu games, richtig angefangen selbst zu spielen habe ich mit 8 jahren. seitdem hat sich spielen zu einem echten hobby für mich entwickelt.
für diverse politiker bin ich also momentan staatsfeind nr.1.
als spieler bin ich im grundegenommen einfach sprachlos über die arroganz mit der sich politiker sowie diverse "fachleute" und "psychologen" anmaßen über uns zu urteilen, ohne selber irgendwelche (oder wenn dann nur rudimentäre, gezielt mit indizierten shootern) erfahrungen mit spielen gemacht zu haben.
diese leute behaupten spielen würde gewalttätig machen, haben aber keinerlei ahnung davon, dass die gewalt im spiel nicht das ist worum es geht. man muss bei spielen zwischen zwei modi unterscheiden: dem einzelspielermodus und dem multiplayermodus.
im einzelspielermodus will der spieler eine coole storry erzählt bekommen bzw. als _held_ selbst erleben, was gerade den reiz ausmacht. dabei spielt die gewalt an sich eine absolut untergeordnete rolle, es geht dem spieler nicht darum, dass der gegner in tausend teile zerplatzt, sondern darum, dass er einen starken gegner besiegt hat. natürlich ist ein gewisser grad an realismus hier wichtig, aber nur insofern, dass der spieler nicht aus dem spielfluss gebracht wird. der gegner sollte also nicht einfach verschwinden, sondern schon umkippen. dabei ist völlig egal wieviel blut spritzt. hier stößt man auf eine breite ablehnung einer indizierung, da z.B. grünes blut einen spieler einfach daran erinnert, dass alles nicht echt ist, und ihn quasi im moment des sieges derb wieder in die realität wirft.
im multiplayer sieht das ganze wieder anders aus: hier geht es nicht ums töten, sondern um sogenannten "skill", um "können". das ganze ist einfach ein großes turnier, wer ist besser. viele spieler stellen gerade im multiplayermodus den grad der gewaltdarstellung sogar HERUNTER, da zu viel umhersprizendes blut die sicht stört, und vom eigentlichen geschehen ablenkt. es geht dem spieler nicht darum "icht TÖTE den dorthinten" sonder darum "ich bin besser als er".
kombiniert man das ganze dann mit teambasierenden spielen, wie z.B. counterstrike, haben wir da einen riesen haufen gamer, die nicht anders denken, als 99% aller fußballfans da draußen.

abgesehen davon: wenn man intensiv spielt nimmt mann die brutalität/gewalt auch nichtmehr wahr, und zwar nicht in dem sinne, dass man sich daran gewöhnt, sondern dass man von der wahrnehmung her alles wichtige ausblendet. man sieht dann nichtmehr "marmorfußboden", "fässer da hinten" "grüne tapete an der wand", "ein gegner in ner dicken blauen rüstung mit nem roten raketenwerfer" sondern eben "boden" "objekt/deckung" "wand" "gegner+raketenwerfer".
man bekommt gar nicht mit, dass blut fließt.

eine weitere sache die für die diskussion killerspiele vielleicht wichtig ist:
wie viele jugendliche spielen in deutschland spiele?
und wieviele jugendliche in deutschland laufen amok?
ist es nicht rein statistisch gesehen mittlerweile SEHR wahrscheinlich, dass jmd der amok läuft auch "killerspiele" spielt, da mittlerweile FAST JEDER diese games zockt?
die sache mit den attentätern und dem brotessen...

ich denke man sollte bei den wirklichen ursachen suchen, denn auch bei steinhäuser (erfurt) wurde ein riesen trara um counterstrike gemacht, weil er dieses spiel laut medien intensiv und ständig zockte... seltsamerweise sagt der offizielle abschlussbericht der prüfungskommission aber, dass alle seine freunde einstimmig behauptet haben, er würde counterstrike überhauptnicht mögen...
vielleicht sollte man sich einfach mal bei den zukunftsperspektiven umschauen, die jugendliche heutzutage haben...

wer sich ein wenig genauer über Bastian B. informieren will, der sollte sich www.zensiert.us/amoklauf/ einmal anschauen... dort wird ersichtlich, dass er 2004 seine tat bereits angekündigt hat... da stellt sich mir als unschuldiger gamer doch die frage, wer denn WIRKLICH der schuldige ist...

in dem sinne, grüße an die jungs von GuzZ, Milan, aachenfun und team cooltronic ;)
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.schaumermal.

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